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Künstlerhaus: 600 Mio
Die Ausstellung zeigt, welche erfindungsreichen Strategien ein Kunstbetrieb entwickelt, um mit Finanzen – zwischen Rekordverkäufen und prekären Verhältnissen – umzugehen. Konsequent wurde die Geschichte des Künstlerhauses in Zahlen erzählt – am Ausstellungsdisplay und in den begleitenden Kommunikationsmedien.
Zentrales Element des Ausstellungskonzepts, das gemeinsam mit Barbara Steiner entwickelt wurde, ist das raumhohe Display im Stiftersaal. Es besteht aus 23 Einzelelementen aus Wabenkarton. Auf der Rückseite ist ein Kunstwerk aus der Sammlung montiert, die Vorderseite trägt jeweils eine Zahl und informiert über ihre Bedeutung in einer Kurzerklärung.
Schon auf der Fassade prangte die programmatische Zahl “600 Mio” – die Summe, die ein Investor 1976 für das Künstlerhaus samt Grund geboten hatte. Über die Ausstellungsgrafik begleiten Zahlen die Besucher:innen durch das ganze Haus, und nehmen immer wieder Bezug auf Objekte, Kunstwerke – und ihre monetäre Komponente.
Für die Künstler Christian Helbock und Markus Lobner wurde im zentralen Stiftersaal eine Spiegelwand installiert. Die Interviews, die sie von Personen des Künstlerhauses davor drehten, wurden später auf der Rückseite projiziert. Der Screen fungiert damit als Schauplatz von Reproduktion und Rezeption gleichermaßen.
Konsequent gedacht, ist auch der Katalog ein exemplarisches Beispiel in der Serie der Ausstellungsobjekte. Das Coversujet ist gleichzeitig Preisauskunft: Die €7,40 ergeben sich aus der Kalkulation der Einzelpositionen, die auf der Rückseite transparent offengelegt werden. Der erweiterte, digitale Ausstellungsraum vertieft den Einblick und macht die monetären Strategien im Detail spürbar.