Loading …
Naturhistorisches Museum Wien
Orientierung, Licht & Ausstellungsgrafik
Einfacher und klarer nutzbar sollte das denkmalgeschützte Museum am Ring für seine kleinen und großen Besucher:innen werden. Für die intuitive Reise vom Ticketkauf bis zum einzelnen Objekt in der Vitrine gilt das gestalterische Motto: Reduzieren und Akzentuieren.

Einleitung
Mit dem neuen Ticketcontainer wurde eine wichtige Funktion aus dem Innenraum nach draußen verlegt. Das Ergebnis ist eine deutliche Entlastung der Kuppelhalle, vor allem an Tagen mit vielen Besucher:innen.



Die Kuppelhalle vor der Umgestaltung – mit vielen Bildschirmen und diversen Infoträgern.

Licht als zentrales Gestaltungsmittel
Was bei unserer Analyse gleich auffiel: im gesamten Haus unterschieden sich die Lichtquellen in Art, Lichtstärke und Farbtemperatur deutlich. Hinterleuchtete Flächen beim Shop- und Garderobenzugang strahlten in kalten 6.500 Kelvin, während andere Leuchten extra Warmweiß bestückt waren. Infoscreens und Leuchtboxen strahlten zu stark und fielen zusätzlich aus der Reihe.
In Kooperation mit Andrea Graser, unserer Lichtplanerin harmonisierten wir alle Leuchtmittel auf die Farbtemperatur Warmweiß. Die Lichtintensität staffelt sich jetzt von 100 lux beim Eingang über 50 lux in der Kuppelhalle bis zu 30 lux in den meisten Sälen. Die Kuppel im Eingang selbst wurde neu ausgeleuchtet, sodass Stuck und Wandmalerei wieder optimal sichtbar sind.


Less is more
Alle verzichtbaren Elemente, wie Möbel, mobile und fixe Infoträger und Screens wurden entfernt. Das rückt die historische Substanz wieder in den Fokus und schafft räumliche Klarheit. Jetzt schweben die wichtigsten Hauptzielorte als abgehängte Leuchtbuchstaben im Raum, ergänzt durch Lichtboxen mit Übersichtsinformation. Wegweiser werden mit Gobos direkt an die Stukkolustro-Wände projeziert. Bohrungen in die denkmalgeschützten Substanz braucht es damit kaum.










Der Weg in die Säle der Sammlung
Historisch sind die Räume nur mit lateinischen Buchstaben und wenig kontrastreich beschriftet. Damit waren sie leicht zu verwechseln. Jetzt zeigen Nummern, Farben und Icons bereits auf den Lageplänen, aber auch in den Räumen selbst, was wo zu sehen ist. Unterstützend zeigen Pläne mit der Route den aktuellen Standort in den langen Raumfluchten an.


Systematische Ordnung und Beschriftung bis zum Objekt
Gemeinsam mit dem Designteam des Museums entwickelten wir eine durchgängige Gestaltung, Ordnung und Beschriftungssystematik für die Sammlungen. Auch hier setzen wir Licht als Akzent ein, der die Orientierung unterstützt. Eine Lichtbox mit Haupttext und Leitobjekt zeigt den Beginn der Sammlung in der Einleitungsvitrine deutlich an. Die systematische Gliederung ordnet die vielen Objekte wissenschaftlich korrekt und übersichtlich zugleich.




In Kooperation mit
Studio okular
Andrea Graser
Lichtplanung
Naturhistorisches Museum Wien
Team Szenografie & Grafik
Ausstellungsgrafik